Nährstoffmangel oder Prävention? Ist eine vegane Ernährung gesund?

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Artikel-Quelle: Dr. Axe

Die weltberühmte Harvard Medical School berichtet, dass „die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass eine pflanzliche Ernährung, die reich an Gemüse, Vollkorn, gesunden Fetten und gesunden Proteinen ist, das Risiko für eine Gewichtszunahme und chronische Krankheiten senkt“. Bedeutet dass, dass eine pflanzliche, vegane Ernährung gesund ist?

Auch Gesundheits-Experten glauben, dass diese Ernährungsform sowohl Kindern als auch Erwachsenen helfen können, ihre Nährstoffaufnahme zu erhöhen und gleichzeitig die Zufuhr von überschüssigen oder „leeren“ Kalorien zu verringern. Es hat sich gezeigt, dass eine pflanzenbasierte Ernährung Schutz vor koronaren Herzkrankheiten, metabolischen Risikofaktoren, einigen Krebsarten, Adipositas, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen bieten kann.

Der Verzehr von mehr Pflanzen, insbesondere von Bio-Gemüse und -Obst, anstelle von Dingen wie Billigfleisch und verpackten Produkten gilt als ein immens wertvoller Schritt, um die wachsende Fettleibigkeitsepidemie umzukehren.

Dies ist zwar ein guter Grund, sich für eine pflanzliche Ernährung zu entscheiden – wenn man bedenkt, dass zwei von drei deutschen Erwachsenen und eines von drei Kindern inzwischen übergewichtig oder fettleibig sind – doch es gibt noch weitere Gründe, warum eine vegane Ernährung gesund sein kann. Dazu gehören die Senkung Ihres CO2-Fußabdrucks, weniger Ausgaben für Lebensmittel (wenn man auf natürliche Lebensmittel statt teurer Fertigprodukte setzt), die Unterstützung des ökologischen Landbaus, ein verringertes Risiko für Wohlstandserkrankungen und vieles mehr.

5 Vorteile einer veganen Ernährung

Hoher Gehalt an entzündungshemmenden Lebensmitteln

Entzündungen im Körper sind heute mit fast jeder chronischen Krankheit verbunden, die es gibt, von Diabetes und Arthritis bis hin zu Krebs und Herzerkrankungen. Entzündungshemmende Lebensmittel helfen, das Fortschreiten der Krankheiten zu stoppen, indem sie Nährstoffe liefern, die oxidativen Stress bekämpfen und freie Radikale im Körper unschädlich machen. Dazu gehören:

  • Antioxidantien und Phytonährstoffe (wie Flavonoide, Resveratrol, Quercetin, Beta-Carotin und mehr)
  • Essentielle Vitamine wie Vitamin C, E und A
  • Spurenelemente
  • Elektrolyte
  • Essentielle Fettsäuren

Studien zeigen, dass eine Ernährung mit hohem Gehalt an entzündungshemmenden Lebensmitteln ein langes, gesundes Leben fördern, das Immunsystem regulieren und die Art und Weise beeinflussen, wie Entzündungen unseren Körper und unser Leben beeinflussen. Pflanzliche Lebensmittel können eine bessere Darmgesundheit unterstützen, die Immunfunktion stärken und Autoimmunreaktionen reduzieren, die eine ganze Palette von altersbedingten Krankheiten verursachen können.

Hoher Ballaststoffanteil

Gemüse, Samen, alte Getreidesorten und Hülsenfrüchte sind allesamt ballaststoffreiche Lebensmittel, die in der Lage sind, Ihr Risiko für Verstopfung, Verdauungsprobleme, hohen Cholesterinspiegel, Herzkrankheiten und Diabetes zu senken.

Eine ballaststoffreiche Ernährung hilft, Heißhungerattacken und Überessen zu vermeiden, hält Ihre Arterien frei von Plaques und ermöglicht gesunden, probiotischen Bakterien, sich in Ihrem Verdauungstrakt anzusiedeln. Lösliche Ballaststoffe verlangsamen die Verdauung und machen Sie satt, indem sie Wasser binden und eine gelartige Substanz bilden, während unlösliche Ballaststoffe die Verdauung anregen, indem sie den Verdauungsbrei eindicken.

Einige der besten ballaststoffreichen, pflanzlichen Lebensmittel, sind Avocados, Leinsamen oder Chiasamen, Beeren, glutenfreie Haferflocken, Kokosnüsse, Äpfel, Kohl, Artischocken, Feigen oder Datteln.

Kann helfen, ein gesundes Gewicht zu erreichen oder zu halten.

Die Forschung zeigt, dass eine pflanzliche Ernährung eine kostengünstige und risikoarme Methode ist, die dazu beitragen kann, Übergewicht bei Erwachsenen und Kindern zu reduzieren. Vegane Ernährung ist mit einem geringeren Risiko für Fettleibigkeit, einem niedrigeren BMI und weniger Folgeerkrankungen im Zusammenhang mit Übergewicht, darunter Herzprobleme oder Diabetes, verbunden.

Eine im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass eine 18-wöchige Intervention mit einer fettarmen, pflanzlichen Ernährung bei übergewichtigen Probanden zur Reduzierung des Körpergewichts, der Plasmalipide (Fette im Blutplasma) und der Blutzuckerkontrolle beiträgt.

Senkt Ihr Risiko für chronische Krankheiten

Viele Bevölkerungsgruppen, die immer noch eine „traditionelle Ernährung“ mit hohem Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln essen, neigen dazu, insgesamt deutlich weniger chronische Krankheiten zu erleiden als diejenigen, die eine moderne, westliche Diät essen. In den „Blauen Zonen“ der Welt – wo der höchste Prozentsatz der über 100-Jährigen zu finden ist – helfen pflanzliche Diäten, die Rate von Herzerkrankungen, Krebs, Demenz, Diabetes, Osteoporose und mehr zu senken.

Die berühmte Lyon Diet Heart Study ergab, dass eine mediterrane, vorwiegend pflanzliche Ernährung Herzinfarkte und Sterblichkeitsraten aufgrund von Herzerkrankungen um 70 Prozent senken könnte, wenn man diese mit einer offiziell empfohlenen Ernährungsweise bei Herzerkrankungen vergleicht. Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass eine vegane Ernährung signifikant dazu beitragen kann, den Body-Mass-Index und Fettleibigkeit, Bluthochdruck, hohe Triglycerid- und Cholesterinwerte und das Diabetes-Risiko zu senken. (Studie 1, Studie 2)

Die 2 Wochen Diaet
Dies sind pflanzliche Lebensmittel, die in den gesündesten Regionen der Welt regelmäßig gegessen werden: Grünes Blattgemüse, frische Kräuter und Gewürze, tropische Früchte wie Mangos und Ananas, Nüsse und Samen (z.B. Mandeln, Walnüsse und Cashews), alte Getreidesorten und Pseudogetreide wie Quinoa und Teff, Olivenöl, Kokosöl, Bohnen und Süßkartoffeln.

Gut für die Umwelt

Eine pflanzliche Ernährung hat nicht nur Vorteile für Ihren Bauchumfang und Ihre Gesundheit, sie ist auch gut für den Planeten. Der Verzehr von Lebensmitteln, die in der Nahrungskette einen der unteren Plätze einnehmen, verbraucht weniger natürliche Ressourcen für die Produktion, hat einen geringeren CO2-Fußabdruck, schont die Viehzucht und reduziert die Nahrungsmittelknappheit weltweit, wenn man bedenkt, dass mehr als 60% des hierzulande angebauten Getreides an die Viehzucht gehen.

Laut einem Bericht im American Journal of Clinical Nutrition benötigt die Herstellung von tierischen Lebensmitteln einen höheren Anteil an Wasser, Land, fossilen Brennstoffen und Energie als die meisten pflanzlichen Lebensmittel. Wenn also jeder seine Aufnahme von tierischen Lebensmitteln zugunsten des Verzehrs von mehr Pflanzen reduzieren würde, könnte dies weitreichende positive Auswirkungen haben.

Unterstützende Maßnahmen bei einer pflanzlichen Ernährung

Neben dem Verzehr pflanzlicher Lebensmittel für Ihre Gesundheit ist es auch sinnvoll, Dinge wie regelmäßige Bewegung, guten Schlaf und Stressabbau durch Aktivitäten wie Yoga, Meditationen, Mantras etc. in Ihren Alltag einzubauen.

Die meisten pflanzenbasierten Ernährungsformen haben ihre Wurzeln in Kulturen, die auch die Bedeutung von Praktiken unterstützen, die Körper und Seele in Einklang bringen oder Stress abbauen. So sind beispielsweise traditionelle Ernährungsformen aus Ländern wie China und Japan Teil eines Gesamtbildes der „ganzheitlichen Gesundheit“.
Mit anderen Worten: Mehr pflanzliche, natürliche Lebensmittel zu essen ist wichtig, um Entzündungen zu reduzieren und Ihre Chancen auf ein langes, gesundes Leben zu erhöhen. Aber diese Ernährungsweise ist am effektivsten, wenn sie als ein Teil des größeren Puzzles betrachtet wird.
Denken Sie außerdem daran, dass auch gesunde Fette und Proteine neben Obst und Gemüse wichtige Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung sind.

Wenn Sie feststellen, dass Sie oft müde und hungrig sind und sich nach Süßigkeiten sehnen, sollten Sie mehr Protein und gesunde Fette in Ihre Mahlzeiten aufnehmen, da dies ein Zeichen für Blutzuckerschwankungen oder einen Protein-/Fettmangel sein kann.
Blutzucker- und Insulinschwankungen führen in der Regel langfristig zu Hungerattacken und Überessen, manchmal auch zu einer Gewichtszunahme und hormonellen Ungleichgewichten, also ignorieren Sie diese Symptome nicht.

Fazit

Um eine vegane Ernährung gesund und ausgewogen zu gestalten, ist es wichtig, dass Sie darauf achten, sowohl Gemüse und Obst, als auch Vollkorngetreide und Pseudogetreide in unverarbeiteter Form, sowie pflanzliche Proteine und gesunde Fette zu sich zu nehmen. Per se kann man sich aber auch mit einer veganen Ernährung ungesund ernähren, wenn häufig Fast Food und Fleischimitat-Produkte auf dem Speiseplan stehen.

Und wenn Sie noch nicht zu 100% auf Ihr Fleisch verzichten können, versuchen Sie zumindest den Konsum zu reduzieren und nur einmal pro Tag tierische Produkte einzunehmen. Dadurch können Sie sich auch den Übergang zu einer veganen Ernährung erleichtern, Ihren Bauchumfang reduzieren und gesünder leben. Erfahren Sie hier, welche 4 alltäglichen Lebensmittel Sie außerdem VERMEIDEN sollten, wenn Sie gesund leben und einen schlanken Körper haben möchten

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