4 Zeichen, dass Ihre Schilddrüse Sie krank macht

In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 100.000 Fälle von Schilddrüsenerkrankungen behandelt – die Dunkelziffer der Betroffenen wird allerdings als mindestens genauso hoch eingeschätzt. Unglücklicherweise werden die Symptome im stressigen Alltag oft kleingeredet und nicht weiter beachtet: Energielosigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Angstzustände oder Stimmungsschwankungen und andere negative Symptome sind schließlich ein regelmäßiger Begleiter in der heutigen Zeit. Wäre da nicht ein weiteres Problem, das niemand von uns so einfach auf sich beruhen lässt – aber dazu gleich mehr.

Was macht die Schilddrüse eigentlich?

Um die Probleme mit diesem Organ zu verstehen, müssen wir uns zunächst anschauen, welche Funktion die Schilddrüse im Körper überhaupt hat. Wie alle Drüsen produziert sie vor allem bestimmte Hormone, die sowohl Wachstumsprozesse als auch die Weiterentwicklung unserer Körpersysteme steuern. Sobald ihre Funktion gestört ist, arbeiten auch die anderen Systeme im Körper, wie der Magen-Darm Trakt, das Herz oder das Gehirn, nicht mehr mit voller Power. Klingt beunruhigend, oder?

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Wie die kanadische Schilddrüsenstiftung angibt, leiden schätzungsweise weltweit mehr als 200 Millionen Menschen an einer Fehlfunktion dieser wichtigen Drüse. Hierzu zählen eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreodismus) und eine -überfunktion (Hypothyreodismus), sowie verschiedene Krebsarten, die Entwicklung eines Kropfs und weitere Krankheitsbilder. Von allen Betroffenen werden nur rund 50% der Erkrankungen von einem Arzt diagnostiziert – die Hälfte der Betroffenen tappt also weiterhin im Dunkeln.

Was ist Hypothyreodismus?

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreodismus) zählt als die häufigste Erkrankung der Schilddrüse und wird in vielen Fällen medizinisch falsch behandelt. Das Problem ist eine korrekte Diagnose der Unterfunktion, da es keine sicheren Tests gibt, die das Krankheitsbild feststellen.

Oftmals wird ein einfacher TSH-Test durchgeführt, wobei die Menge an TSH im Blut des Patienten Aufschluss geben soll. Zur Diagnose und Behandlung einer Schilddrüsenerkrankung kommt es allerdings nur, wenn dieser Wert über 5,0 liegt. Das Problem daran: Menschen, die an einer leichten Unterfunktion leiden, haben häufig einen TSH-Wert zwischen 1,5-3,0. Ihr Leben wird durch die diffusen Symptome daher zwar eingeschränkt, dennoch wird in den meisten Fällen von einer Therapie abgesehen.

Durch eine Reihe an Faktoren, die uns täglich begegnen, z.B. Giftstoffe in unserer Nahrung, Nährstoffmangel und chronischer Stress, wird unsere Schilddrüse stark belastet und die Symptome verschlimmern sich nicht selten sogar.

Anzeichen einer Schilddrüsenfehlfunktion

Vielleicht fragen Sie sich jetzt „Könnte ich auch an einer Fehlfunktion der Schilddrüse leiden?“. Sie sind häufig schlapp und müde und es fällt Ihnen schwer, Gewicht zu verlieren? Und wie können Sie eine Schilddrüsenerkrankung diagnostizieren, wenn selbst Ihr Arzt damit Probleme hat?

Am Allerwichtigsten ist Folgendes: Hören Sie auf Ihren Körper. Wenn Sie sich unwohl fühlen, müssen Sie dem Ganzen auf den Grund gehen. Akzeptieren Sie die Symptome, die wir Ihnen zu Beginn genannt haben nicht bloß als normale Begleiterscheinungen eines stressigen und schnelllebigen Alltags. Das Schlimmste ist, wenn Sie nichts gegen Ihre Probleme tun und nicht selbst aktiv werden.

Falls Sie auch vermuten, dass Ihre Schilddrüse der Grund Ihrer Probleme sein könnte, hier sind weitere Anhaltspunkte, die auf eine Fehlfunktion hindeuten:

1. Ihre Haut ist extrem trocken oder gereizt

Sobald Sie feststellen, dass Ihr Hautbild sich verändert, zeigt dass, das etwas in Ihrem Inneren nicht stimmt und Ihr Körper Ihnen dies sichtbar machen will. Die mit einer Schilddrüsenerkrankung einhergehenden Hautveränderungen sind dabei deutlich stärker, als wenn Sie in den Wintermonaten eine leichte Austrocknung der Haut bemerken. Hinzu kommen eine gelbliche Gesichtsfarbe, Akne, juckende Haut und Ekzeme.

Da Schilddrüsenhormone das Gleichgewicht in den obersten Hautschichten regulieren, deutet ein verändertes Hautbild direkt darauf hin, dass hier etwas aus der Balance geraten ist. Neben der trockenen, schuppigen Haut können in den schlimmsten Fällen auch Myxödeme, Schleimgeschwulste, auftreten, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen.

Hierzu kommt es sowohl bei einer Unter- als auch Überfunktion der Schilddrüse, da vermehrt Zuckerstrukturen in der Haut abgelagert werden, die die Schwellungen verursachen. Insbesondere an den Waden und um die Augen treten diese Myxödeme zum Vorschein.

2. Sie fühlen sich schlapp und energielos

Fehlt Ihnen manchmal einfach die Energie und der Elan, sich für bestimmte Dinge aufzuraffen, die Sie früher immer gemacht haben? Da die Schilddrüse alle Energiesysteme des Körpers steuert, kann sie für die extreme Müdigkeit und Kraftlosigkeit verantwortlich sein. Natürlich gibt es viele weitere Gründe für diese Symptome – allerdings treten diese bei Schilddrüsenproblemen über einen längeren Zeitraum auf. Wer versucht, mit Kaffee, Zigaretten oder Zucker gegenzusteuern, macht dadurch meist alles nur schlimmer.

Ein häufiges Anzeichen ist auch ein sich schwer anfühlender Kopf und das Gefühl, die Augen nicht länger aufhalten zu können. Da die Müdigkeit hier vor allem durch eine reduzierte Umwandlung der Schilddrüsenhormone in ihre aktive Form verursacht wird, kann die richtige Ernährung hier weiterhelfen. Um die Stimmung zu verbessern und mehr Energie zu spüren sollten vor allem ausreichend Zink, Mangan, Selen, Vitamin B12 und Jod aufgenommen werden.

3. Probleme mit der Verdauung

Wenn der Magen-Darm Trakt Probleme bereitet, hat das oft weitreichende Konsequenzen für die Betroffenen und wird schnell als deutliche Verschlechterung des Wohlbefindens empfunden. Ob Verstopfung, Durchfall oder Bauchkrämpfe, diese Symptome können mit der Schilddrüse zusammenhängen.

Auch hier spielen die wichtigsten Hormone der Schilddrüse, T3- und T4-Hormone, die Hauptrolle. Findet keine gleichmäßige Umwandlung der inaktiven T3-Hormone in die aktive T4-Form statt, bemerken das die betroffenen Zellen schnell – in diesem Fall die Zellen des Verdauungssystems. Bei einer Unterfunktion kommt es dabei meist zu Verstopfungen, während bei einer Überfunktion eher Durchfälle auftreten.

In einer Studie aus dem Journal of Endocrinology and Metabolism fanden die Forscher heraus, dass 54% der Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion an übermäßigem Bakterienwachstum im Dünndarm litten. Dadurch wurden weitere Verdauungsprobleme hervorgerufen.

4. Gewichtsschwankungen und ein langsamer Stoffwechsel

Das am häufigsten zu Besorgnis führende Symptom einer Schilddrüsenunterfunktion sind Probleme mit dem Erreichen und Halten eines normalen Gewichts. Dadurch dass der Grundumsatz bei einer Unterfunktion vermindert ist, fällt es Betroffenen deutlich schwerer, ihr Übergewicht abzubauen und langfristig schlank zu bleiben. Im Gegensatz dazu bemerken Betroffene bei einer Überfunktion das genaue Gegenteil, nämlich einen rapiden und meist unvorhergesehenen Gewichtsverlust.

Wissenschaftler konnten zeigen, dass selbst eine minimal erhöhte Produktion des TSH-Hormons (der Schilddrüsenmarker, der im Bluttest bestimmt wird) zu einer Gewichtszunahme führt. Damit sind schon TSH-Werte von 0,5-5,0 gemeint, die im Allgemeinen nicht als Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert werden. Trotzdem konnten schon diese minimalen Veränderungen zu einer deutlichen Zunahme an Gewicht führen.

Scheuen Sie sich nicht vor einer Untersuchung

Wenn Sie momentan unter Ihren überflüssigen Pfunden leiden und es Ihnen extrem schwerfällt, abzunehmen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Dazu gehören auch Gewichtsschwankungen unbekannter Herkunft oder die weiteren Symptome, die wir Ihnen in unserem Artikel vorgestellt haben. Schreiben Sie zunächst alle Symptome auf und beachten Sie, dass auch ein nur leicht erhöhter TSH-Wert auf eine Fehlfunktion hindeuten kann.

Achten Sie bewusst auf die Signale Ihres Körpers und unterstützen Sie Ihre Schilddrüse durch Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil so gut Sie können. Verzichten Sie auf raffinierte Zucker, erhöhen Sie die Aufnahme von qualitativ hochwertigen Proteinen und essen sie ausreichend Ballaststoffe für eine optimale Verdauung. Am wichtigsten ist, dass Sie der Ursache Ihrer Symptome auf den Grund gehen und diese nicht länger herunterspielen. Ihre Gesundheit sollte an erster Stelle stehen – handeln Sie daher, so schnell wie möglich!

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