Transfette sind bekannt dafür, dass sie schlechtes Cholesterin, Herzkrankheiten und Fettleibigkeit verursachen. Es ist so allgemein anerkannt, dass sie Ihrer Gesundheit schaden, dass die FDA ein Transfettverbot erklärt hat, mit Juni 2018 als Frist für die Lebensmittelhersteller, um künstliche Transfette aus ihren Produkten zu entfernen.
Falls Sie es noch nicht wussten, kleine Mengen von Transfetten kommen von Natur aus in rotem Fleisch und Milchprodukten vor. Aber sollten Sie sich über diese Art von Transfett in Ihrem Essen Sorgen machen? Es stellt sich heraus, dass nicht alle Transfette gleich sind, und während künstliche Transfettsäuren sicherlich ihren schlechten Ruf verdienen, passen die natürlich produzierten in eine gesunde Ernährung und können sogar das Risiko einiger Krankheiten reduzieren.
Was sind Transfette?
Transfette (oder Transfettsäuren) werden durch die teilweise Hydrierung von ungesättigten Fetten hergestellt, die natürlich und industriell vorkommen können. Durch die Zugabe von Wasserstoffatomen werden die Molekülbindungen in einem Fett geglättet, wodurch es bei Raumtemperatur fester wird. Die Lebensmittelindustrie nutzt die Hydrierung als billige Methode, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern, ihre Textur zu verbessern und wiederholter Verwendung in der Fritteuse standzuhalten.
Beim Backen sind teilhydrierte Fette ein künstliches Zwischenprodukt zwischen ungesättigten und gesättigten Fetten. Das schien damals in den 50er Jahren eine großartige Idee zu sein, als wir fälschlicherweise dachten, gesättigte Fette seien schlecht für Sie. Heutzutage zeigt die Wissenschaft, dass diese industriellen Transfette Kryptonit sind und keine Rolle bei der Ernährung Ihres Körpers spielen.
Glücklicherweise können Sie Lebensmittel mit künstlichen Transfetten vermeiden, indem Sie ultra-verarbeitete Lebensmittel aus Ihrer Ernährung streichen.
Muss man sich komplett transfettfrei ernähren?
Das bedeutet aber nicht, dass Ihre Ernährung völlig transfettfrei sein muss: Milchprodukte und Fleisch von Wiederkäuern (Gras fressende Tiere) enthalten natürlich produzierte Transfette, aber nicht die Art, um die Sie sich Sorgen machen müssen. Bakterien im Darm von Wiederkäuern wie Kühen, Schafen und Ziegen hydrieren kleine Mengen ungesättigter Fette, die in ihrer Nahrung enthalten sind auf natürliche Weise zu nützlichen Transfetten wie konjugierte Linolsäure (CLA). Die geringen Unterschiede in der Molekularstruktur zwischen natürlichen und künstlichen Transfetten bedeuten für Ihren Körper große Unterschiede.
Deshalb sind künstliche Transfette so gefährlich
Künstliche Transfette sind genau das: künstlich. Das sind Fette, die die Natur nie beabsichtigt hat und Ihr Körper weiß nicht wirklich, was er mit dem Endprodukt anfangen soll. Dies führt zu chronischen Entzündungen und erhöht das Risiko von Schlaganfall, Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit. Transfette erhöhen das Verhältnis von schlechtem LDL- zu gutem HDL-Cholesterin. Studien bringen künstliche Transfette auch mit verschiedenen Krebsarten, Schwangerschaftskomplikationen und einer schwächeren Gehirnfunktion in Verbindung.
Ein Tipp
Die Ernährungsrichtlinien zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfehlen, die Transfette auf so wenig wie möglich zu begrenzen. Während diese Empfehlungen für industrielle Transfette genau richtig sind, warnt Dr. Clemens von Schacky, Leiter der präventiven Kardiologie an der Universität München, davor, dass die Verallgemeinerung natürlicher Transfette schädlich sein könnte: „Es ist wichtig zu beachten, dass keine Beweise für die Reduzierung der natürlichen Transfette angeführt werden, so dass es eine einfache Extrapolation von den gesundheitlichen Auswirkungen industriell hergestellter Transfette auf die gesundheitlichen Auswirkungen natürlich vorkommender Transfette zu geben scheint“.
Seine Studie folgte einer Gruppe von Risikopatienten aus der Ludwigshafener Risiko- und Herz-Kreislauf-Gesundheitsstudie. Unter seinen Teilnehmern starben diejenigen mit einer höheren Zufuhr von natürlich vorkommenden Milchtransfetten seltener an kardiovaskulären Ereignissen wie dem plötzlichen Herztod. Diese Studie zeigt zwar keinen Kausalzusammenhang, unterstützt aber definitiv, dass mehr Forschung erforderlich ist, um die Unterschiede zwischen natürlich und industriell hergestellten Transfetten vollständig zu verstehen. Ohne direkte Beweise, so von Schacky, „ist der Rat, die Aufnahme von Transfetten natürlichen Ursprungs zu reduzieren, kontraproduktiv“.
Im Idealfall streben Sie eine Ernährung ohne industriell hergestellte Transfette an, aber machen Sie sich keine Sorgen um die, die Sie aus mit Gras gefüttertem Fleisch und Milchprodukten erhalten.
Diese Produkte sollten Sie vermeiden
Margarine Unnatürliche Erdnussbutter Müsliriegel Cookies Cracker und Snack-Mischungen Tortillas Fertigkuchen und Kuchen – insbesondere mit Glasur Kuchen und Brownie-Mischungen Pfannkuchen- und Waffelmischungen Mikrowellen-Popcorn Bonbon mit Cremefüllung Eiscreme Doughnuts und Muffins Fastfood Pommes Frites Gebratene oder panierte Lebensmittel, einschließlich Fischstäbchen und Chicken Nuggets Gefrorene Pizza
