Für viele Menschen, die sich gesundheitsbewusst ernähren oder auf tierische Produkte verzichten, ist Mandelmilch zu einer gesunden Alternative zu Kuhmilch geworden. Aber da es sich hier um ein verarbeitetes Lebensmittel handelt, stellen sich einige Fragen: Ist Mandelmilch gesund oder nur ein überteuerter Schwindel? Wie oft sollte man sie trinken? Was sind seine Vor- und Nachteile? Auf diese und weitere Fragen wollen wir im Folgenden eingehen, um Ihnen die Wahrheit über Mandelmilch zu präsentieren.
Was ist Mandelmilch?
Mandelmilch kann auf verschiedene Arten hergestellt werden, aber die gebräuchlichste Methode ist das Einweichen von Mandeln in Wasser. An diesem Punkt fragen Sie sich womöglich, ob das alles ist? Leider nein, zumindest in den meisten Fällen.
Mandelmilch, die Sie fertig zubereitet im Supermarkt kaufen können, enthält oftmals weitere Zusatzstoffe, wie Zucker, Zuckeraustauschstoffe, Stabilisatoren (z.B. Carrageen), Verdickungsmittel und Aromen. All diese Zusätze können Ihre Gesundheit beeinträchtigen, Ihre Verdauung stören und Ihnen Energie rauben.
Eine weitere Methode zur Herstellung von Mandelmilch ist die Zugabe von Wasser zu Mandelmus. Während die Texter hier meist etwas fester als bei der ersten Variante ist, unterscheidet sich der eigentliche Herstellungsprozess kaum. Sie möchten Mandelmilch ohne Zusatzstoffe genießen? Dann stellen Sie die Milchalternative doch einfach selbst her – es ist wirklich einfach!
So stellen Sie Ihre eigene Mandelmilch her
Wie Sie sich denken können, ist die eigene Herstellung von Mandelmilch sehr einfach und dauert nur wenige Minuten. Auf diese Art und Weise können Sie auch sicher sein, dass Ihre Mandelmilch keine unnötigen Zusätze oder Zucker enthält:
Weichen Sie Ihre Mandeln über Nacht in ausreichend Wasser ein. Durch das Einweichen erleichtern Sie den Verdauungsprozess und erhöhen die Bioverfügbarkeit der enthaltenen Nährstoffe, da die Zellwände der Mandeln aufgeweicht werden. Lassen Sie Ihre Mandeln in einem Sieb abtropfen und spülen Sie diese mit Leitungswasser ab.
Geben Sie die Mandeln nun mit der drei- bis vierfachen Menge Wasser in einen leistungsstarken Mixer. Auf höchster Stufe nun 2-3 Minuten mixen und über ein sehr feines Sieb oder einen Nussmilchbeutel abseihen. Pressen Sie die Flüssigkeit aus dem Mandelrückstand (diesen können Sie zu Keksen oder Müsli weiterverarbeiten). Schon sind Sie fertig!
Das macht Mandelmilch gesund
Mandeln, die dem Namen zufolge, die Hauptzutat der Mandelmilch sind, gehören zu den gesündesten Nüssen schlechthin. Diese Nährstoffbomben enthalten eine gute Dosis an Vitamin E, Biotin, Mangan, Kupfer und Vitamin B2 (und viele mehr), die vor allem für den Energiehaushalt, glänzende Haare und eine geschmeidige Haut wichtig sind.
Darüber hinaus haben einige wissenschaftliche Studien den Verzehr von Mandeln mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen in Zusammenhang gebracht. Darunter eine Verringerung des schädlichen „LDL“ Cholesterin-Anteils, ein niedrigeres Körpergewicht, eine Regulierung des Blutzuckers, weniger entzündlicher Prozesse im Körper und weniger oxidativem Stress, der zu vorzeitiger Alterung führt. Weitere Studien ergaben zudem, dass Mandeln das Risiko für kardiovaskuläre und metabolische Erkrankungen senken können.
Ob Sie eine Handvoll Mandeln knabbern (natürlich ohne Salz oder andere Zusätze) oder ein Glas selbstgemacht Mandelmilch genießen – von den gesundheitlichen Vorteilen profitieren Sie in beiden Fällen! Da Mandelmilch allerdings sehr vielseitig einsetzbar ist und für die Zubereitung süßer und herzhafter Speisen geeignet ist, schadet es nicht, die Milchalternative regelmäßig zum Kochen zu verwenden.
Die Nachteile von Mandelmilch
Doch es gibt auch einige Schattenseiten, die die scheinbar so gesunde Milchalternative zu bieten hat. Vor allem der Preis wird Ihnen als regelmäßiger Käufer bereits ein größeres Loch ins Portemonnaie gebrannt haben. Die eigene Herstellung ist hier preiswerter und erfordert auch nur eine minimale Ausrüstung – somit sollten Sie sich überlegen, darauf umzusteigen. Der erste Nachteil ist also der hohe Preis für fertige Mandelmilch.
Zweitens, wenn Sie beim Kauf von Mandelmilch nicht gut aufpassen, nehmen Sie mit jedem Schluck auch eine Vielzahl künstlicher Zutaten, Süßungsmittel und weiterer verdauungsstörender Zusätze auf. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Ihre Milch außer (Bio-)Mandeln und Wasser keine weiteren Zutaten enthält. Nachteil Nr. 2: Viele Zusätze!
Der dritte Nachteil trifft auf jedes Lebensmittel zu: Die Dosis macht das Gift. Da Mandelmilch aus Nüssen gewonnen wird, die in der Regel mehr Omega-6 als Omega-3 Fettsäuren enthält, sollten Sie den Konsum in Grenzen hallten. Omega-6 Fettsäuren bringen entzündungsfördernde Eigenschaften mit sich. Während sie im Körper für das Haarwachstum, die Stimulation verschiedener Stoffwechselprozesse und die Knochengesundheit wichtig sind, sollten Sie hiervon nicht zu viel aufnehmen, da dies negative gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren sollten idealerweise im Gleichgewicht sein.
Hinzu kommt, dass Nüsse ebenfalls hohe Werte an Phytinsäuren enthalten. Diese sind aus vielen Gründen problematisch – die Aufnahme einiger Mineralstoffe (wie Eisen) wird verringert und die Funktion einiger Verdauungsenzyme kann gestört werden. Dazu gehören die Enzyme Pepsin, Trypsin und Amylase, die für die Verdauung von Kohlenhydraten und Eiweißen wichtig sind. Das Einweichen der Mandeln reduziert zwar den Gehalt an Phytinsäure, jedoch wird sie nicht vollständig eliminiert.
Ist Mandelmilch gesund?
Wenn Sie Mandelmilch kaufen, bei der die Zutatenliste nur Mandeln und Wasser enthält, fahren Sie damit sicherlich gesünder als mit vielen Alternativen.
Im Allgemeinen gilt unsere westliche Ernährungsweise Studien zufolge als verbesserungsbedürftig – dazu gehört auch der hohe Konsum an Milchprodukten, die in einigen Ländern (darunter Kanada) bereits von der Ernährungspyramide verbannt wurden. Vergewissern Sie sich natürlich immer, dass die Mandelmilch, die Sie verwenden von höchster Qualität ist oder Sie sie gleich selbst herstellen.
Fazit
Der Triumph der Mandelmilch auf dem europäischen Markt ist zu einem großen Teil dem geschickten Marketing zu tun als mit den ernährungsphysiologischen Vorteilen der Milchalternative. Das bedeutet nicht, dass sie keine gesündere Wahl sein kann (vor allem, wenn Sie keine Laktose vertragen oder sich kuhmilchfrei ernähren möchten). Aber es ist auch nicht unbedingt der „Heilige Gral“ gesunder Ernährung, wenn Sie die Zutaten nicht beachten. Am besten ist es, wenn Sie Ihre Mandelmilch daher selbst zubereiten. Probieren Sie es einfach einmal aus und sehen Sie, wie es Ihnen gefällt. Solange Sie diese natürliche Mandelmilch in Maßen genießen, tun Sie Ihrer Gesundheit etwas Gutes!