Artikel-Quelle: Paleohacks
Gluten ist aktuell in aller Munde: In den Menüs von Restaurants und im Supermarkt werden glutenfreie Speisen angeboten und auch in der Presse vergeht kaum eine Woche, in der Gluten nicht Thema ist. Sind all diese Menschen, die auf Gluten verzichten wollen verrückt oder ist an all dem etwas Wahres dran: Ist Gluten ungesund und schädigt es sogar die Gesundheit?
Das ist Gluten
Gluten ist ein kombiniertes Protein, das in Getreide enthalten ist. Weizen ist die bekannteste Glutenquelle, aber man findet ihn auch in Roggen, Gerste, Dinkel und weiteren Getreidesorten. Es ist der Bestandteil, der den Teig von Backwaren klebrig und dehnbar macht und ihn beim Backen aufgehen lässt.
Gluten besteht aus den Proteinen Gliadin und Glutenin, wobei das Gliadin der Übeltäter ist, der vielen Menschen nach dem Verzehr Probleme bereitet.
Warum das Thema Gluten so wichtig ist
Eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie listet 55 Krankheiten auf, die durch den Verzehr von Gluten verursacht werden können. Von Müdigkeit und Krebsgeschwüren über Osteoporose bis hin zu entzündlichen Darmerkrankungen – all diese Gesundheitsprobleme sind mit dem Verzehr dieses scheinbar unschuldigen Proteins verbunden.
Gluten verursacht diese Probleme, indem er Entzündungen im ganzen Körper auslösen kann. Davon kann das Gehirn genauso betroffen sein wie der Verdauungstrakt oder die Gelenke. Die Behandlung entzündlicher Krankheiten erfolgt heutzutage meist über eine oberflächliche Behandlung mit Medikamenten. Die Symptome der Erkrankung können dadurch bestenfalls reduziert werden, doch die Wurzel des Problems bleibt unangetastet.
Wenn Sie mit einem chronischen Gesundheitsproblem zu kämpfen haben oder Ihr körperliches Wohlbefinden verbessern möchten, kann das Weglassen von Gluten einen positiven Einfluss darauf haben. Schon der griechische Arzt Hippokrates sagte: „Lass Nahrung deine Medizin sein,“ und immer mehr wissenschaftliche Forschungen belegen, dass er Recht behalten könnte.
Hier einige Beispiele, warum Gluten ungesund und gesundheitsschädlich sein kann:
Gluten fördert Entzündungen und Verdauungsprobleme
Millionen von uns haben mit Verdauungsproblemen oder dem Reizdarmsyndrom zu kämpfen. Das Problem: Die typische moderne Ernährungs- und Lebensweise tötet nützliche Darmbakterien ab und lässt schädliche Darmbakterien gedeihen. Sobald die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten sind, tauchen alle möglichen Probleme, wie Autoimmunerkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen, chronische Müdigkeit und Depressionen auf.
Immer mehr Forschungen entlarven Gluten als einen der Hauptschuldigen. Das Protein durchbricht anscheinend die natürliche Darmbarriere, was ermöglicht, dass Schadstoffe in den Blutkreislauf gelangen.
Etwa 17 Prozent der Deutschen leiden unter dem Reizdarmsyndrom, das alle Arten von Verdauungsproblemen verursacht. Gluten verschlimmert die Symptome des Reizdarms und kann in einigen Fällen überhaupt die zugrundeliegende Ursache hierfür sein.
Wie Sie weiter unten erfahren, müssen Sie keine offizielle Diagnose einer Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit haben, um hiervon negativ betroffen zu sein. Das Gluten in den Lebensmitteln, die Sie Ihr ganzes Leben lang gegessen haben, könnte hinter mysteriösen Entzündungen oder Verdauungsproblemen stecken, die Ihr Arzt nicht identifizieren kann.
Gluten stört die gesunde Gehirnfunktion
Wussten Sie, dass glutenfreie Diäten eine der populärsten Interventionen sind, wie Eltern ihren Kindern helfen, die Symptome von Autismus zu behandeln? Eine Studie ergab, dass sich die physiologischen Symptome und das soziales Verhalten autistischen Kinder, die sich an eine glutenfreie Ernährung hielten, deutlich mehr verbesserte als mit einer glutenhaltigen Ernährung.
Wissenschaftler stellen seit mehr als 50 Jahren einen Zusammenhang zwischen psychischen Krankheiten und dem Konsum von Weizen fest. Einige Forschungen ergaben, dass einige Schizophrenie-Patienten große Verbesserungen feststellten, als sie aufhörten, Gluten zu essen. Eine glutenfreie Ernährung könnte der Schlüssel zur Lösung von Langzeitsymptomen sein. Es könnte auch erklären, warum Schizophrenie an Orten wie den Pazifischen Inseln, an denen eine glutenfreie oder glutenarme Ernährung bevorzugt wird, so selten ist.
Das Weglassen von Gluten kann auch die Symptome einer Depression reduzieren. In einer Fallstudie verbesserte die Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung die Stimmung eines depressiven Mädchens und brachte sie dazu, mit der Verbalisierung von Selbstmordgedanken aufzuhören. Eine weitere Studie berichtete, dass der Verzehr von Gluten die Symptome von Depressionen bei Patienten erhöht – obwohl sie selbst berichtet haben, dass sie nicht empfindlich auf Gluten reagieren.
Ist Gluten nur ein Problem, wenn Sie Zöliakie haben?
Viele Menschen haben den Eindruck, Sie könnten problemlos Gluten essen, da bei Ihnen keine Zöliakie diagnostiziert wurde. Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem den Dünndarm angreift, wenn Sie Gluten zu sich nehmen. Im Laufe der Zeit können dadurch verschiedene Gesundheitsprobleme wie Müdigkeit, Mangelernährung, Gelenkschmerzen und Depressionen auftreten.
Skeptiker weisen darauf hin, dass nur etwa 1% der Bevölkerung „offiziell“ mit Zöliakie diagnostiziert wurde, so dass sich die meisten Menschen keine Sorgen um Gluten machen müssen. Es wird jedoch geschätzt, dass 83% der Zöliakiepatienten entweder nicht diagnostiziert oder mit anderen Erkrankungen fehldiagnostiziert wurden.
Und die Konzentration auf die Zöliakie als Erkrankung allein übersieht das Gesamtbild. Es gibt ein breites Spektrum an Glutenunverträglichkeiten.
Ein viel größeres Problem als angenommen
Die Glutenunverträglichkeit ist eine weitere Erkrankung, bei der Sie schlecht auf Gluten reagieren – sie tritt viel häufiger auf als Zöliakie. Forschungen aus Australien fanden heraus, dass sie weiter verbreitet ist, als Experten denken: Etwa 50 Prozent der Bevölkerung haben genetische Marker, die mit einer Glutenempfindlichkeit verbunden sind.
Selbst wenn Sie keine Glutenunverträglichkeit haben, kann Gluten immer noch negative Auswirkungen auf Ihre Gesundheit haben. Eine Studie ergab, dass Menschen mit Reizdarmsyndrom (die nicht Gluten-intolerant waren), beim Verzehr von Gluten mehr Blähungen, Schmerzen und Müdigkeit feststellten als diejenigen, die glutenfrei aßen.
Versuchen Sie eine Eliminierungsdiät
Ist Gluten ungesund für Sie? Der einzige Weg, um das mit Sicherheit feststellten zu können, ist, es für mindestens einen Monat aus der Ernährung zu entfernen, es dann schrittweise wieder einzuführen und auf die Auswirkungen zu achten.
Bedenken Sie auch: Selbst wenn Ihr Körper Gluten vertragen kann, haben die Lebensmittel, die es enthalten, andere Probleme, die Ihre Gesundheit beeinträchtigen können. Das bedeutet, dass ein Vorteil des Glutenkonsums nicht vorhanden ist. Konzentrieren Sie sich auf die Grundlagen. Qualitativ hochwertiges Eiweiß, gesunde Fette sowie Obst und Gemüse reichten schon unseren Vorfahren aus, um sich zu entwickeln.
Vielleicht gehören auch Sie zu den mehr als 85% der Deutschen, bei denen der Tag regelmäßig mit Brot, Brötchen & Co beginnt. Dann fragen Sie sich sicherlich, wie Sie dies auch ohne Gluten weiterhin genießen können. Damit Sie nicht länger im Dunkeln tappen, lege ich Ihnen diesen brandneuen Artikel der Ernährungswissenschaftlerin und meiner geschätzten Kollegin Kelley Herring ans Herz. Darin gibt sie Ihnen einige wertvolle Tipps für Ihr Frühstück an die Hand (die sich auch noch positiv auf den Stoffwechsel und den Cholesterinspiegel auswirken).
Wenn auch Sie regelmäßig Brot essen, aber trotzdem auf Ihre Figur und Ihre Gesundheit achten wollen, sollten Sie sich diese Informationen nicht entgehen lassen:
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